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Schweizer Accessibility-Studie

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Die Schweizerische Stiftung «Zugang für alle» hat 41 Onlineshops auf Barrierefreiheit überprüft und Ende November 2020 das Ergebnis öffentlich. Durchgeführt wurde die Prüfung vom Kompetenz- und Zertifizierungszentrum in der Schweiz für digitale Barrierefreiheit. Geprüft wurde nach den Prüfkriterien der WCAG 2.1 AA – mit einem ernüchternden Ergebnis. In der Schweiz treffen de facto 1,7 Millionen Menschen mit einer Behinderung hatte auf teilweise unüberwindbare Barrieren und werden so von vielen Onlineshops ausgeschlossen. 20 Prozent der Bevölkerung hat laut der Accessibility-Studie so keinen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Angeboten im Internet. Die Schweizerische Stiftung «Zugang für alle» kommt zu dem Ergebnis, es besteht dringender Handlungsbedarf.

Drei Viertel aller Onlineshops sind laut Studie nicht barrierefrei

Die Schweizerische Stiftung «Zugang für alle» 41 Onlineshops auf Barrierefreiheit überprüft und im November 2020 das Ergebnis öffentlich. Durchgeführt wurde die Prüfung vom Kompetenz- und Zertifizierungszentrum in der Schweiz für digitale Barrierefreiheit. Geprüft wurde nach den Prüfkriterien der WCAG 2.1 AA – mit einem ernüchternden Ergebnis. In der Schweiz treffen de facto 1,7 Millionen Menschen mit einer Behinderung auf teilweise unüberwindbare Barrieren und werden so von vielen Onlineshops ausgeschlossen. 20 Prozent der Bevölkerung hat laut der Accessibility-Studie so keinen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Angeboten im Internet. Die Schweizerische Stiftung «Zugang für alle» kommt zu dem Ergebnis, es besteht dringender Handlungsbedarf.

Corona-Krise und Onlineshops

Gerade in Corona-Krise zeigt sich die große Bedeutung von Onlineshops. Onlinehändler und stationäre Händler mit bereits gut laufenden Onlineshops gehören zu den Gewinnern der Krise. Alleine im ersten Halbjahr 2020 hat der Schweizer Onlinehandel um 35 % zugelegt. In Zeiten von Shut- und Lockdowns schwenken viele Menschen fast automatisch um und passen ihr Einkaufsverhalten an. Kritisch wird es, wenn dies für Menschen mit einer Behinderung nicht in gleichem Maße möglich ist. Die Schweizer Studie hat gezeigt, dass einige Barrieren in Einzelfällen so hoch sind, dass sie eine Nutzung für manche Menschen mit Behinderung fast unmöglich machen.

Studienergebnis: Barrieren sind vielfältig

Dabei sind es genau genommen immer wieder die gleichen Barrieren, die Menschen mit unterschiedlichen Behinderungsarten von einer gleichberechtigten Nutzung abhalten. Vor allem Menschen, die keine Maus benutzen können und auf Tastaturbedienung angewiesen sind, haben immer wieder große Probleme. Aber auch mangelnde Kontraste sind für viele Nutzer eine große Herausforderung. Gleiches gilt, wenn Bilder keine Alternativtexte aufweisen, oder Produktvideos keine Untertitel haben. Komplexe Strukturen und Inhalte sind für Menschen mit kognitiven Behinderungen schwierig und Newsticker sowie daueranimierter Inhalt erschweren Menschen mit einem Aufmerksamkeitsdefizit den Einkauf im Onlineshop. Barrieren sind so vielfältig, wie die Menschen selbst.

Öffentliche Hand und internationale Unternehmen

Ein interessantes Ergebnis der Studie ist, dass sich in den Top 10 der Rangliste der geprüften Onlineshops fünf Onlineshops von öffentlichen Verwaltungen bzw. bundesnahen Betrieben finden. Das zeigt, dass Bemühungen um mehr Barrierefreiheit bei digitalen Angeboten der öffentlichen Hand bereits viel stärker im Fokus stehen. Und die anderen Anbieter, die es in die Top 10 geschafft haben, sind international ausgerichtete Großunternehmen wie Ikea, Swiss International oder auch Nespresso, die auch in Ländern aktiv sind, die weitaus strengere Vorschriften (inklusive Klagen und Strafen bei Nichterfüllung) in Bezug auf Barrierefreiheit haben.

Testresultate, Fachartikel und eine Werkzeugkiste

Mit Blick auf den European Accessibility Act sind Onlinehändler gut beraten möglichst frühzeitig das Thema digitale Barrierefreiheit anzugehen. Die Accessibility-Studie der Schweizer Stiftung «Zugang für alle» hat gezeigt, dass es noch sehr viel zu tun gibt. Und das ist sicherlich nicht nur in der Schweiz so, sondern auch im gesamten deutschsprachigen Raum. Die Probleme werden sich überall ähneln. Onlinehändler können daher auch von den detaillierten Accessibility-Testergebnissen der Accessibility-Studie profitieren. Die Testergebnisse zeigen beispielhaft, worauf Onlinehändler achten müssen, um die digitale Barrierefreiheit ihrer Onlineshops zu verbessern. Die Studie beinhaltet darüber hinaus spannende Artikel rund um die Themen Barrierefreiheit und Inklusion. Die Studie ist also ein guter erster Einstieg in die digitale Barrierefreiheit. Zumal die Schweizer Stiftung «Zugang für alle» parallel zur Studie auch eine Web-basierte Accessibility-Checkliste für die WCAG 2.1 veröffentlicht hat. Für Entwickler gibt es darüber hinaus einen sogenannten Accessibility Developer Guide und eine Open Source Wissensdatenbank zum Thema Barrierefreiheit.

Experten in eigener Sache

Die Accessibility-Studie wurde bereits zum fünften Mal von der Schweizer Stiftung «Zugang für alle» durchgeführt. Die Studie zeichnet sich dadurch aus, dass mehr als die Hälfte der Accessibility-Experten nicht nur über Fachwissen verfügen, sondern als Experten in eigener Sache auch aus dem persönlichen Alltag bestens mit den potenziellen Barrieren im Web vertraut sind.

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