Gutes Sehen ist nicht selbstverständlich. Unter diesem Motto übernimmt Bundespräsident Johannes Rau zum zweiten Mal die Schirmherrschaft für die diesjährige bundesweite "Woche des Sehens". Träger der Aktion ist eine große Koalition aus Verbänden, Selbsthilfegruppen und international tätigen Hilfswerken. Schwerpunkt-Region der diesjährigen "Woche des Sehens" werden die Neuen Bundesländer sein.

Um gerade nicht betroffenen Menschen die Tragweite des Verlusts von gutem Sehvermögen und die Ursachen von Blindheit näher zu bringen, findet vom 9. bis 15. Oktober 2003 die zweite bundesweite "Woche des Sehens" statt. Dass die Fähigkeit des Sehens keine Selbstverständlichkeit ist, fällt oft erst dann auf, wenn die eigene Sehleistung nachlässt oder sogar Erblindung droht.

Ziel der "Woche des Sehens" ist es, dass in Deutschland und der "Dritten Welt" Verhütung und Heilung von Augenerkrankungen und Blindheit mehr beachtet werden, um Blindheit oder Vorboten zu erkennen und zu verhindern. Es soll aber auch der Umgang mit Betroffenen vermittelt werden. Mitmenschen, denen die Medizin nicht mehr helfen kann, soll mit Rücksicht und Hilfe ein gleichberechtigter Alltag ermöglicht wird. Letztendlich hilft es den Betroffenen Menschen, wenn alle Menschen sich bemühen, Blindheit zu verstehen.

Die "Woche des Sehens" verbindet zwei internationale Aktionstage: Den "Welttag des Sehens" am 9. Oktober und den "Tag des Weißen Stocks", der seit über 30 Jahren traditionell am 15. Oktober stattfindet. Am "Tag des Weißen Stocks" wird weltweit auf die Belange Blinder für ein selbstständiges Leben in unserer Gesellschaft hingewiesen. Unter dem Motto: "Fernsehen, Lesen, Surfen im Internet − können Blinde auch?!" wird unter anderem in der Öffentlichkeit demonstriert, wie Blinde das Internet nutzen.

In Deutschland ist wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen geplant. Angeboten werden unter anderem:

• Informationsstände in Fußgängerzonen

• Tage der offenen Tür in Augenkliniken und Berufsförderungswerken

• Leser-Telefonaktionen mit Tageszeitungen

• Fach- und Patientensymposien

Danach geht die "Woche des Sehens" mit Infoständen auf Tournee. Zum Abschluss der Aktion − am "Tag des Weißen Stocks" soll nochmals mit prominenter Unterstützung vorgeführt werden, wie Blinde das Internet nutzen.

Hoffentlich dient dann aber die offizielle Internetseite der Aktion Woche des Sehens nicht als Anschauungsobjekt. Denn leider wird der Internetauftritt der Veranstaltung dem eigenen Anliegen selbst wenig gerecht. Barrierefreiheit sieht anders aus, da werden Tabellen mit fixen Größen zu Layoutzwecken verwendet, statt zur Abbildung von Datenmaterial, die Verwendung des veralteten Font-Befehls und fixer Schriftgrößen verhindern dass Schriften skalierbar bleiben, Bilder haben zum Teil keine Alternativtexte und alternative Anzeigemöglichkeiten wurden ebenfalls nicht eingebunden. Vielleicht würde ein Barriere-Check helfen.