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Weblogs: Die barrierefreie CMS-Alternative - Teil 2

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Das richtige Weblog auszuwählen, ist eine Kunst für sich. Im Prinzip verhält es sich nicht anders, wie bei der Auswahl von Content Management Systemen. Letztlich müssen auch hier Inhalte verwaltet werden, zumindest ist das die absolute Reduzierung des Content Management Gedankens auf die wesentlichste Funktion.

Fassen wir die gewünschten Funktionen kurz in einer Liste zusammen:

  • Inhalte verwalten (Texte, Bilder, PDFs)
  • Inhalte kategorisieren
  • zeitgesteuertes Publizieren der Inhalte
  • automatisches Archivieren der Inhalte
  • integrierte Suchfunktion
  • Kommentare erlauben oder verbieten
  • verschiedene Redakteure
  • Erweiterbarkeit (Plug-Ins) 

Reicht das wirklich aus? Im Prinzip schon. Schön wäre es natürlich, wenn noch zusätzliche Funktionen enthalten wären. Deshalb auch die Erweiterbarkeit, da kann man sich dann individuell bedienen.

Leichte Bedienbarkeit

Kürzlich demonstrierten wir einem Kunden das Weblog des Barrrierekompass. Praktische Beispiele sind besser als jede Theorie und jeder Hochglanz-Prospekt. Zudem sind sie über jeden Zweifel der Manipulation erhaben. So auch in diesem speziellen Fall. Die Dame gegenüber versicherte uns, dass sie noch niemals eine Internetseite erstellt oder gepflegt habe und dass das böhmische Dörfer für sie sind. Sie war angenehm überrascht über die Administrations-Oberfläche unseres Weblogs:

Das kommt mir aber bekannt vor. Funktioniert das genauso, wie in meinem E-Mail Programm? Also mit Betreff und dem Text, den ich schreiben möchte? Ach, das ist ja toll! 

Wir waren sehr erstaunt. Auf diesen einfachen Nenner hatten wir es noch nie reduziert, aber genau darin liegt der Schlüssel zum Erfolg von Blog-Systemen. Zumindest, wenn man sie mit aktuellen Content Management Systemen - nehmen wir hier exemplarisch das gern herbeizitierte Typo3 - vergleicht. Wie viele dieser Funktionen benötigt der durchschnittliche Benutzer wirklich? Wäre es nicht hilfreicher, weniger zu haben und nur bei Bedarf aufzurüsten? Als Kind hat man ja früher auch gelernt, sich den Teller beim Essen nur so voll zu machen, wie es der Hunger erlaubt. Und wehe, es blieb aufgrund von Maßlosigkeit noch ein Rest auf dem Teller zurück!

Tabellenlose Layouts

Warum uns die meisten Blog-Systeme so gut gefallen, ist die Tatsache, dass sie standardmäßig bereits ohne Tabellen auskommen. Ohne Layout-Tabellen, um genau zu sein. Zwar fragt sich der ein oder andere Nutzer, warum nun alle Weblogs gleich aussehen, aber ist das bei Tabellen-Layouts wirklich anders? Mitnichten. Zumindest spricht nichts dagegen, im CSS-Bereich kreative Lösungen zu bieten und mit so mancher optischer Täuschung gelingt es, bekannte Sehstrukturen aufzubrechen. Dazu reicht es freilich nicht, einfach nur Designs zu kopieren. Im privaten Gebrauch ist es ohnehin den meisten Nutzern egal, ob sie nun ein zweispaltiges Standard-CSS-Layout haben. Hauptsache, die Farbe stimmt und man kann schnell und leicht eigene Inhalte ins Netz bringen.

Bleiben wir aber noch eine Weile bei den Standards. Denn ebensowichtig wie der Verzicht auf Tabellen ist auch die standardkonforme Ausgabe. Hier setzen die meisten Blog-System auf XHTML und auch in diesem Punkt unterscheiden sie sich von der Content Management Familie. Dort gibt es zwar Systeme, die sogar ein Umschalten der Standards erlauben, aber wehe, man nutzt eine Erweiterung ... dann ist es oft schon vorbei mit der Freude. Und noch einen Vorteil haben Weblogs: scheinbar nach Belieben kann man eigene Editoren hinzufügen. Dabei ist es egal, ob es sich um WYSIWYG-Editoren à la HTMLArea, CKeditor oder FreeTextBox handelt, oder um sogenannte Syntax-Lösungen, wie Textile oder Markdown. Letztere warten mit einfachen Lösungen auf, um Abkürzungen oder Akronyme auszuzeichnen - solche Lösungen lassen die meisten professionellen Content Management Systeme immer noch schmerzlich vermissen. Verschweigen sollte man allerdings nicht, dass viele Blog-Systeme aus dem angelsächsischen Raum kommen und dort hat man mit Umlauten nur wenig am Hut. Das hat zur Folge, dass diese entweder gar nicht konvertiert werden, oder man selbst Hand anlegen muss, um diese in ein valides Format zu bringen. Wem Validität hingegen egal ist, dem bleibt dieser Kunstgriff erspart. Funktionieren tut's trotzdem.

Wer die Wahl hat ...

... hat die Qual. Und jedem Tierchen sein Pläsierchen. Soll heißen: wir können keine Universal-Empfehlung für das richtige Blog geben. Wollen wir auch gar nicht. Dennoch haben wir uns einmal umgesehen und geschaut, welche Blog-Typen es denn gibt. Vier Blog-Charaktere möchten wir daher kurz vorstellen:

  1. Lieblings-Blog
  2. Durchstarter-Blog
  3. Alternativ-Blog
  4. Außenseiter-Blog 

Alle Systeme, die wir hier vorstellen, laufen mit PHP und MySQL, können also auch bei Billig-Hostern untergestellt werden. Die Installation ist bei keinem der vorgestellten Blogs mit Problemen behaftet und sollte für versierte Internetnutzer kein Problem darstellen. Außen vor bleiben in unserer Aufstellung vor allem kommerzielle Systeme à la MovableType oder Blog-Systeme für andere Konfigurationen als die zuvor beschriebene.

Lieblings-Blog

Die Wurzeln dieses Systems reichen zurück bis in das Jahr 2001. In eine Zeit, in der es den Begriff Weblog in der heute gebräuchlichen Form noch nicht gab. Gemeint ist WordPress. Ginge man bei seiner Blog-System-Auswahl rein nach der Beliebtheit, dann führt an WordPress fast kein Weg vorbei. Viele Plug-Ins, ausgereifte Technik und eine breite Entwicklergemeinde sind Zeugen dieser Tatsache. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Durchstarter-Blog

Strenggenommen ist es gar kein Weblog und das zeigt sich schon in der URL, denn dort heißt es nucleuscms.org - das System selbst nennt sich hingegen nur noch Nucleus. Einfach zu installieren, einfach zu bedienen und inzwischen ebenfalls mit vielen Plug-Ins, Entwicklern und Fans belegt, ist dieses System sicherlich der Durchstarter der letzten Jahre. Die Administration könnte eine Renovierung vertragen, doch im Tagesgebrauch zeichnet sich das System durch seine leichte Handhabung aus. Man sollte es im Auge behalten.

Alternativ-Blog

Auf der Sonnenseite des Lebens steht man zumeist mit dem neuen Sunlog. Die Administration kann man als gelungen bezeichnen und lediglich die Usability könnte etwas besser sein. Unter der Oberfläche verrichtet die Templating-Engine Smarty ihren Dienst - das wissen Kenner sicherlich zu schätzen. Im Praxis-Einsatz knirscht es manchmal im Getriebe, weshalb man Sunlog nur jenen empfehlen sollte, die Standardfunktionalität schätzen und wenig Extras suchen. Oder aber jenen, die selbst eingreifen wollen (siehe Smarty) und das auch wirklich können.

Außenseiter-Blog

Alleine die Herkunft dieser Blog-Software macht sie zum Außenseiter: Frankreich. Lange Zeit war DotClear auch nur in französischer Sprache erhältlich und die englische Übersetzung ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Wer damit leben kann, wird mit einer herausragenden Administration, überzeugender Usability und bestens angepasstem Funktionsumfang belohnt. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich DotClear unter den Top-Systemen etabliert hat. Viele Erweiterungen gibt es noch nicht und die meisten sind in französischer Sprache. Noch.

Fazit

Weblogs haben noch keine Vergangenheit, deshalb sind sie oft frei von Altlasten und offen für Neues. Wer nicht viel braucht und wem der Inhalt wichtiger ist als die Anzahl möglicher Features, dem kann man Blog-Systeme getrost ans Herz legen. Auswählen muss jeder Einzelne selbst und das kann unter Umständen so zeitraubend sein, wie bei ausgewachsenen Content Management Systemen. Erweiterbar sind fast alle Weblogs, aber die Erweiterbarkeit hat ihre Grenzen und ihren Preis. Zudem konzentrieren sich viele Blog-Hersteller auf die englischsprachige Hemisphäre und lassen Umlaute und Sonderzeichen unbeachtet. Das kann man dank der gut gefüllten Foren und vieler hilfsbereiter Blogger-Kollegen fast immer in Eigenregie beheben. Vielleicht ist es dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit, das Weblogs so erfolgreich macht.

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