Wer wissen möchte, wem eine ".de-Domain" gehört, ist besser nicht blind. Seit neuestem ist der Whois-Dienst des deutschen Domain-Registrars Denic nämlich mit einem Captcha versehen. Mit einem nicht zugänglichen Captcha. Dabei wollte man wohl eigentlich lästige Skriptabfragen abwehren, oder?

Während "heise.de" mit "Whois-Dienste der Denic durch Captcha gesichert" eine Positivmeldung aus dem Thema macht, ist es für uns bisher die Zitrone des Jahres. Derart wichtige Informationen sollen nicht nur für alle zugänglich sein, sie müssen es sogar. Wichtige rechtliche Informationen verbergen sich dort, aber auch Ansprechpartner bei technischen oder administrativen Problemstellungen. Oder man benötigt schlicht und einfach die Nameserver-Daten − all das ist nicht mehr erreichbar, wenn man als blinder Nutzer mit dem Captcha konfrontiert wird.

Technisch hoch versierte Nutzer können weiterhin die Kommandozeilen-Abfrage nutzen, allerdings mit eingeschränkten Informationen. Als echtes Fallback kann man es so oder so kaum bezeichnen. Interessant dürfte sein, wie man bei Denic mit der Kritik umgeht. Zumal die Abschaltung der Informationen via Captcha ein weitgehender Alleingang ist und nicht von anderen TLD-Providern unterstützt wird. Bleibt zu hoffen, dass derart schlechte Beispiele nicht Schule machen.