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Rezension: Das barrierefreie Museum

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Wie umfassend das Thema Barrierefreiheit gesehen werden kann, zeigt das Beispiel Museum. Hier kommen sowohl bauliche Bestandteile, als auch interaktive Elemente sowie Lehr- und Lerninhalte unter dem Dach der Zugänglichkeit zusammen und wollen oder müssen miteinander kombiniert werden. Das Buch "Das barrierefreie Museum" von Föhl, Erdrich, John und Maaß widmet sich diesem Thema in Theorie und Praxis − wir haben es für Sie gelesen.

Thema & Umfang

Der vollständige Titel des gut 500 Seiten starken Buches lautet "Das barrierefreie Museum. Theorie und Praxis einer besseren Zugänglichkeit. Ein Handbuch." und enthält damit schon alle nennenswerten Hinweise darauf, was den Leser erwartet. Obwohl die Herausgeber zahlreiche Autoren unterschiedlicher Fachrichtungen und mit verschiedenen Schreibstilen in einem Buch versammeln, wirken die einzelnen Kapitel des Handbuchs sehr harmonisch und sind durchaus interessant geschrieben und flüssig formuliert. Zum Teil wird anhand von Beispielen großer und kleiner Museen dokumentiert, welche unterschiedlichen Bedürfnisse Menschen mit Behinderungen in Museen haben, welche Fertigkeiten mitgebracht werden und wie Lösungswege in der Praxis aussehen können.

In fünf Kapiteln werden vielschichtige Themen vom Marketing bis zur Finanzierung behandelt und mit zahlreichen Checklisten oder Handlungsempfehlungen versehen. Dadurch entsteht ein facettenreiches Gesamtbild des Umfangs, den ein Projekt "Barrierefreies Museum" mit sich bringt.

Barrierefreies Museum im Internet 

Aus unserer Sicht besonders interessant: Rechtliche Aspekte und Barrierefreiheit im Internet. Barrierefreie Informationstechnologie spielt in Museen eine viel größere und wichtigere Rolle als in vielen anderen Bereichen unseres täglichen Lebens. Zudem erstreckt sich die Barrierefreiheit nicht nur auf die Website, sondern auch auf Multimedia-Terminals und andere Soft- und Hardware-Anwendungen im Museumsumfeld.

Jan Eric Hellbusch hat zwei Artikel zum Kapitel 3, "Rahmenbedingungen für Barrierefreiheit", erarbeitet: Zum einen eine Einführung mit dem Titel "Barrierefreie Webauftritte der Museen" und zum anderen "Umsetzung eines barrierefreien Webauftritts für Mussen". Zusammengenommen ergeben beide Artikel einen guten Überblick, der verständlich in das Thema einführt und zum Teil sogar auf Besonderheiten der Museumslandschaft eingeht. Wir können dem Fazit von Herrn Hellbusch nur Zustimmen:

Barrierefreiheit ist kein spezifisches Thema der Museen. Sie betrifft alle Webauftritte, wenngleich die Relevanz unterschiedlich sein kann. Einzigartige Webauftritte müssen für alle zugänglich sein. 

Leider ist es mit der Barrierefreiheit von den meisten Museums-Websites nicht so gut bestellt. Das zeigen auch unsere eigenen Praxiserfahrungen aus zahlreichen Tests von Museums-Websites auf Barrierefreiheit: Gut zwei Drittel aller getesteten Museen konnten nicht einmal die Mindestanforderungen erfüllen und nur ein einziges Museum zeigte sich überhaupt an der Umsetzung einer barrierefreien Internetpräsenz wirklich interessiert. Möglicherweise fehlte hier die Sensibilisierung in den vergangenen Jahren − oder einfach ein gutes Buch, wie das vorliegende Praxishandbuch.

Fazit

Insgesamt wünscht man sich für den Praxiseinsatz mehr Checklisten und konkrete Handlungsempfehlungen, aber auch mehr und vielleicht auch farbige Abbildungen. Rein inhaltlich kann das Buch aus dem transcript Verlag überzeugen und begeistert vor allem in der Detailtiefe und dem roten Faden, der sich durch die fünf Kapitel zieht. Empfehlen kann und muss man das Buch aufgrund der umfassenden Einblicke in die Welt der Barrierefreiheit jedem, der sich mit diesem Themengebiet auseinandersetzt. Man erkennt große und noch größere Zusammenhänge und entdeckt in Lösungswegen aus gänzlich anderen Bereichen immer auch Möglichkeiten für eigene Problemstellungen. Ein wundervolles Buch, das uns in jeder Hinsicht überrascht, aber vor allem auch überzeugt hat.

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