Kennen Sie Taylor Hackford? Nein? Kannten wir bis dato auch nicht. Und Jamie Foxx? Auch ihn kannten wir bisher nicht. Mit dem gerade in deutschen Kinos erschienenen Film "Ray" sind beide in unseren Fokus gerutscht. Und in den des Kino-Publikums.

Es ist die Geschichte des blinden Musikers Ray Charles, der in den 50er-Jahren mit dem Soul eine neue populäre Musikrichtung schuf. Der im Juni 2004 verstorbene Künstler, der mit seinem Mix aus Blues und Gospel zu Weltruhm gelangte, segnete den Film über sein Leben kurz vor seinem Tod persönlich ab. Es ist die Geschichte eines schwarzen Mannes. Von einem weißen Mann (Taylor Hackford) verfilmt.

Dabei werden auch allerhand Klischees breitgetreten: über schwarze, wie auch über blinde Menschen. Dennoch oder gerade deswegen erhält der Film gute Kritiken und Jamie Foxx wird von Experten für die Rolle des Ray Charles, den er bis in die Haar- bzw. Fingerspitzen verkörpert, schon als Anwärter auf einen Oscar gehandelt.

Ray Charles ist eine Sängerlegende. Seine Leidenschaft und Liebe zur Musik, die Entwicklung eines eigenen Stils und seine bis heute unvergessenen Hits, zu denen Songs wie "Unchain My Heart" oder "Hit the Road Jack" gehören, sind wohl einzigartig. Regisseur Taylor Hackford hat Ray Charles mit seiner Biographie "Ray" ein filmisches Denkmal gesetzt. Schade, dass man blinden Menschen nicht ähnliche Möglichkeiten bietet, wie seinerzeit im Film "Erbsen auf halb 6". Das hätte sicherlich nicht nur gut zum Thema gepasst, sondern auch eine positive Auswirkung auf Image, Besucherzahlen und Alleinstellungsmerkmale gehabt.