Unter dem Titel "Differenz anerkennen. Ethik und Behinderung − ein Perspektivwechsel" findet am 5. und 6. Dezember 2003, im Rahmen des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen, eine internationale Tagung in Berlin statt. Veranstalter der Tagung sind das Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft, die Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. und die Katholische Akademie e.V..

Laut Informationen der Veranstalter der Internationalen Tagung in Berlin ist die Tagung allerdings bereits ausgebucht und weitere Anmeldungen können nicht mehr angenommen werden. Es besteht aber wohl die Möglichkeit, sich auf einer Warteliste vormerken zu lassen. Mit ein wenig Glück könnte es also klappen, auch wenn man sich jetzt erst für die Tagung einträgt.

Schwerpunkt der Tagung wird das Thema Biomedizin sein. Mit der internationalen Tagung "Differenz anerkennen. Ethik und Behinderung − ein Perspektivenwechsel" wollen das Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft, die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung und die Katholische Akademie in Berlin eine Änderung der Blickrichtung in der ethischen Debatte der Biomedizin herbeiführen. Laut Veranstalter wird die Debatte auf drei Säulen basieren:

1.) Beteiligung behinderter Menschen am Prozess der ethischen Urteilsbildung

In der bisherigen Debatte traten behinderte Menschen in erster Linie als Objekte der (wissenschaftlichen) Beschäftigung auf.

2.) Berücksichtigung historischer, sozialer und kultureller Zusammenhänge

In der bisherigen bioethischen Debatte wurde vor allem nach den Rechten und Pflichten Einzelner gefragt. Damit wurde aber der historische, soziale und kulturelle Kontext der Biomedizin ausgeblendet. Ethische Fragen der Biomedizin müssen aber in diesem Kontext behandelt werden, damit die gesellschaftlichen Folgen auf das Leben von und mit behinderten Menschen nicht aus dem Blick geraten.

3.) Berücksichtigung der Verletzlichkeit des Menschen in Ethik-Konzeptionen

Deshalb werden auf der Tagung in Berlin Vertreterinnen und Vertreter von solchen Ethiktheorien zu Wort kommen lassen, die der Sorge für andere Menschen, der Anerkennung der gegenseitigen Abhängigkeit sowie der Achtung vor den spezifischen Eigenschaften und Bedürfnissen von Menschen besonderes Gewicht geben.

Die Tagung gliedert sich in ein Hauptprogramm in Gestalt von Plenarvorträgen mit Diskussion und ein Arbeitsgruppenprogramm, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer je nach Interesse zwischen verschiedenen Angeboten wählen können. Auf einem Abschlusspodium sollen dann mögliche Konsequenzen für die Politik diskutiert werden. Zum Thema: "Ethik und Behinderung − In welcher Gesellschaft wollen wir leben?" wird sich der amtierende Bundespräsident Dr. Dr. h.c. Johannes Rau zu Wort melden.

Was die offizielle Internetseite der Tagung angeht, so ist festzustellen, dass der Internetauftritt das Thema Barrierefreiheit nicht ganz so ambitioniert angeht, wie die Internationale Tagung in Berlin selbst. Zwar lässt der erste Eindruck im Microsoft Internet Explorer 6 gutes vermuten, doch schon im Opera relativiert sich das Ganze schneller, als erhofft. Im Mozilla spielt der Internetauftritt dann überhaupt nicht mehr mit, obwohl die Internetseite laut Betreiber, unter anderem für Netscape 6 optimiert wurde. Die Aussage, dass die Seite für Lynx optimiert wurde, legt den Verdacht nahe, dass die Macher der Seite, ihre Arbeit in Lynx nie gesehen haben. Was gut gemeint ist, wird so schnell zum Eigentor. Krönung der Nachlässigkeit ist die erweiterte Funktion, sich die Informationen der Seite in leichter Sprache anzeigen zu lassen. Aber vielleicht wissen Sie ja, was mit dem folgenden Satz gemeint ist: "Pränataldiagnostik und Präimplantationsdiagnostik sind 2 Dinge, die man in der Biomedizin machen kann." Leichte Sprache bezieht sich eben nicht nur auf den Satzbau.