Google Glass ist noch in der Betaphase und trotzdem für manch einen bereits die Erfindung des Jahrhunderts. Natürlich gibt es auch viele Kritiker, die kein Interesse daran haben sich ein solches Gerät zuzulegen. Eine Vielzahl von Menschen wird aber nie die Möglichkeit bekommen, die Vorteile von Google Glass zu nutzen, auch wenn sie es wollten. Denn weltweit haben rund 285 Millionen Menschen eine Sehbehinderung und sind auf assistive Technologien mit Sprachausgabe angewiesen. Eine visuelle Technik wie Google Glass lässt diese Menschen außen vor.

Der vibrierende Schuh

Das indische Start-up Ducere Technologies hat daher nach einem Ansatz gesucht sehbehinderten Menschen eine Alternative zu Google Glass zu bieten, zumindest hinsichtlich der Möglichkeiten eines GPS basierten Navigations-Assistenten. So entstand der Lechal-Schuh. Die Idee dahinter ist simpel: der Träger verbindet die Schuhe mit der dazugehörigen App auf seinem Smartphone per Bluetooth und gibt sein Ziel an. Die Schuhe nutzen dann eine Vibrationsfunktion, um den Träger zu seinem Ziel zu führen.

Noch während der Entwicklungsphase wurde den Verantwortlichen klar, dass auch Sehende die Schuhe benutzen könnten. Wer schaut schon gerne bei der Suche nach dem richtigen Weg ständig auf sein Smartphone. Klar, dass die Schuhe beispielsweise auch für Sportler und Touristen sehr praktisch wären. Sportler können so genauer ihre Zeit, Strecke und Geschwindigkeit festhalten. Touristen verpassen keine Sehenswürdigkeiten, wenn sie einen bestimmten Ort besuchen.

Preiswerter Ersatz?

Preistechnisch soll der Lechal-Schuh zwischen 75 und 110 Euro liegen und ist damit im Vergleich zur Google Glass (der Prototyp kostete 2013 knapp 1500 US-Dollar, umgerechnet rund 1120 Euro) um einiges preiswerter. Aber natürlich hat die Datenbrille von Google auch einiges mehr an Funktionen zu bieten.

Den Schuh wird es in den Farben Schwarz und Rot geben. Die im Schuh verbaute Sohle und Batterie sind herausnehmbar. Laut Geschäftsführer, von Ducere Technologies, liegen schon 25.000 Bestellungen vor. Im September kommt der Schuh auf den indischen Markt und bis März rechnet man mit 100.000 verkauften Exemplaren. Wir sind gespannt, wann der Schuh auch auf dem deutschen Markt erhältlich sein wird.