Lebensverändernde Technologien
Für die meisten Menschen sind Technologien, wie zum Beispiel die "Eye-Tracking Technologie", zwar interessant, aber nicht von weitreichender Bedeutung. Für Menschen mit Behinderung, die aufgrund von motorischen Einschränkungen normale Bedienerkonzepte, welche den Einsatz der Hände voraussetzen, nicht nutzen können, kann Eye-Tracking hingegen lebensverändernd sein.
Eye-Tracking ermöglicht Nutzern, alleine über die Bewegung von Kopf und Augen einen Computer zu steuern, sowohl Desktop-Computer als auch mobile Endgeräte. Die Firma Sesame Enable, mit Sitz in Israel, hat sich diese Technik zu Nutze gemacht, als sie das weltweit erste Smartphone entwickelte, das komplett ohne den Einsatz der Hände gesteuert werden kann. Die Bedienung des Sesame Telefons erfolgt nur durch Kopfbewegung, was das Telefon für Menschen mit erheblichen motorischen Einschränkungen zweifelsohne zu einer lebensverändernden Produktentwicklung macht. Neben dem Sesame Telefon, gibt es diese Technologie seit Mitte Mai auch als Android-App zum Download im Google Play Store. Mit dieser App kann jeder Nutzer sein Smartphone (mit dem Betriebssystem Android N) quasi in ein Sesame Telefon verwandeln. Die App ist anscheinend über ein monatliches Abonnement erhältlich, der erste Monat ist kostenlos. Sesame Enable wird von Google.org, dem karitativen Arm von Google, unterstützt.
72-Stunden-Makeathon: Accessibility Lösungen
Ein weiteres Unternehmen, das von google.org unterstützt wird, ist die Non-Profit-Organisation "tomglobal.org". TOM bringt Technologen und Menschen mit Behinderung zusammen, um gemeinsam kostengünstige Accessibility Lösungen für alltägliche Herausforderungen zu finden, vor denen Menschen mit Behinderung oftmals stehen. Wie zum Beispiel das "Team Grabber", das bei einem Makeathon eine Vorrichtung erarbeitet hat, die es Menschen ohne Arme ermöglicht nach Gegenständen zu greifen. Oder Paul Herzlich, der im Rollstuhl sitzt und mit seinem Team den "smart seat" erarbeitet hat. Eine spezielle Sensoreinrichtung, die Menschen im Rollstuhl daran erinnern soll, in regelmäßigen Abständen die Sitzposition zu wechseln. Tun sie dies nämlich nicht und bleiben zu lange in derselben Position sitzen, wird durch die langanhaltende Druckbelastung die Blutzirkulation in diesem Bereich verringert und es kommt zu einer Unterversorgung des Gewebes. Es können Druckgeschwüre entstehen, die im schlimmsten Fall tödlich enden können. Um dem vorzubeugen, hat Paul Herzlich mit seinem Team einen Prototypen dieser Sensoreinrichtung entwickelt, der unter dem Rollstuhl-Kissen befestigt wird, dort den Druck messen kann und die Ergebnisse per Bluetooth an eine Smartphone-App übermittelt. Hat sich der Druck in einem bestimmten Zeitraum nicht geändert, wird dies dem Benutzer über die App angezeigt und er wird daran erinnert, sich zu bewegen. Das Team hofft, das Produkt auf den Markt bringen zu können, und entwickelt eine Version für Krankenhäuser, damit auch Bettlägerige Menschen davon profitieren können.
Accessibility bei Google
Wie diese beiden Beispiele zeigen, setzt sich Google sehr für das Thema Barrierefreiheit ein. Laut Eve Andersson, die für das Thema Accessibility bei Google verantwortlich ist, hat Google unter anderem einen Fond in Höhe von 20 Millionen USD eingerichtet, der Organisationen unterstützen soll, die das Thema Accessibility vorantreiben und Technologie nutzen, um Menschen mit Behinderung zu helfen. Sie sagt, ein Großteil der Technologien, die am Ende Menschen mit Behinderungen helfen, sei einfach gut konzipierte Technologie, die sich an alle Nutzer richtet.
Weitere Informationen zu diesen Themen finden Sie in englischer Sprache auf sesame-enable.com, tomglobal.org und google.org
Fotoquelle: Basti Hansen
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