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Das Dogma W4 Manifest

Veröffentlicht am:

Das Dogma W4 Manifest (W4D) ist eine öffentliche Erklärung von Einstellungen, die von einer Gruppe von Webdesignern vertreten wird. Ziel dieses Manifests ist es, eine Strategie aufzuzeigen, um Internetseiten nach genau eingeschränkten Regeln zu gestalten.

Es will keine verbindlichen Standards definieren. Es zeigt nur einen von mehreren möglichen Wegen für Webdesign. Die Beachtung seiner Regeln soll zugängliche, benutzbare und validierbare Dokumente sicherstellen. Diese Regeln können von jedem genutzt werden, aber niemand muss sie nutzen. Wir wollen nicht leugnen, dass es auch andere Wege gibt, um gelungene Internetseiten zu erstellen.

Wie auch immer, wenn irgendwer beschließt, einige (oder alle) dieser Richtlinien zu befolgen, so können ihm die Autoren des W4D zusichern, dass die Zugänglichkeit (Accessibility) und Benutzbarkeit (Usability) seiner Internetpräsenz davon profitieren wird. Mehr können wir nicht anbieten und mehr verlangen wir auch nicht.

Das Vorwort

Viele Texte sind bereits geschrieben worden, die sich mit einem erstrebenswerten und für jeden zugänglichen World Wide Web befassen. Wir als Webdesigner wissen, dass ein einziges Beispiel besser ist als tausend Bücher. Deshalb hält sich die Seite über das W4 Dogma an die W4D-Richtlinien.

Diese Richtlinien sind nicht erforderlich für ein besseres Internet. Hält man sich dennoch an sie, zeigt dies den Unterschied, den ein zugänglicheres Internet macht.

Die W4D-Richtlinien

Hinweis: Jeder Abschnitt enthält einen Link zu einer detaillierten Beschreibung und eine Erklärung, warum wir diese Regel anwenden und welchen Vorteil man daraus zieht.

1. Der Code

Der im Dokument verwendete Code ist fehlerfrei und valide entsprechend HTML 4.01 strict oder XHTML. Die Abwärtskompatibilität muss beachtet und die zukunftssichere Syntax bevorzugt werden.

2. Der Kopfzeilenbereich

Ein kurzer und "einprägsamer" Titel, der Name und die E-Mail des Code-Autors und das "Character-Encoding!" des Web-Dokuments (sofern es vom Standard abweicht) müssen im Kopfzeilenbereich des Dokuments angegeben werden.

3. Die Struktur

Beim Gestalten und Produzieren von Web-Dokumenten sollte der Designer sicherstellen, dass sich die Semantik und die Struktur der Seiten auch in Form von Markup und Code, den sie enthalten, widerspiegelt. Der grundlegenden Bedeutung, die das Dokument vermitteln soll, dürfen nur jene Informationen vorangestellt werden, die vom Benutzer benötigt werden, bevor er mit dem Lesen der Inhalte beginnt. Der Hauptteil (body) eines Web-Dokuments darf keine Markup-Elemente enthalten, die nicht dazu geeignet sind, strukturelle oder semantische Informationen zu transportieren; weiterhin sollte der Hauptteil keine Inhalte nutzen, die nur zur visuellen Anreicherung der Darstellung des Dokuments dienen.

4. Die Navigation

Jedes Dokument einer Website, mit Ausnahme der Startseite selbst, muss einen Link zur Startseite der Website beinhalten. Jeder andere Bereich eines Web-Dokuments, der zur Navigation innerhalb einer Website dient, von der er selbst ein Teil ist, muss durchgängig gestaltet und in allen Dokumenten dieser Website gleich positioniert sein. Vor allem große Dokumente oder Darstellungen, die innerhalb einer Website zur Verfügung gestellt werden, sollten in einzelne Abschnitte unterteilt werden, wobei jeder Abschnitt zum Anfang oder zur Einleitung des Dokumentes verweisen muss. 

5. Die Startseite

Die Startseite einer Website muss das Ziel der Seite eindeutig kommunizieren.

6. Die Übermittlung

Jede Information, die durch ein Web-Dokument vermittelt wird, muss im Textformat lesbar sein.

7. Die Verlinkungen

Alle Links und anderen aktiven Elemente in einem Webdokument müssen die Art oder das Ergebnis ihres Ziels klar definieren und zum Ausdruck bringen. Alle Verlinkungen müssen unterstrichen bleiben, ausser, wenn der Benutzer die Link-Unterstreichung deaktiviert hat. Eine Änderung dieser Darstellung darf nur durch die Aktivierung eines Elements herbeigeführt werden.

8. Die Tabellen

Tabellen dürfen in Web-Dokumenten nur zur Darstellung von Datenmaterial, jedoch nie zum Gestalten eines Dokumentes, eingesetzt werden. Alle Elemente einer Tabelle müssen zugänglich ohne Rücksicht auf die Browserumgebung (ausgenommen sind solche Umgebungen, die keine Tabellenunterstützung anbieten) sein sowie lesbar und einen sinnvollen vorangestellten Titel und/oder eine Zusammenfassung enthalten.

9. Die Benutzung

Zum Abrufen einer Internetseite sollten keine bestimmten Browser erwartet, empfohlen oder vorausgesetzt werden und die Benutzbarkeit eines Web-Dokuments sollte nicht von einer bestimmten Zugriffsmethode abhängig sein.

10. Die Erweiterungen

Jeglicher Code eines Web-Dokuments, der mit seiner Darstellung zusammenhängt, muss in einer externen Datei abgelegt sein und im Kopfbereich des Dokuments verlinkt werden. Kein Web-Dokument sollte zur optimalen Darstellung von einer Quelle abhängen, die vom Benutzer nach seinen Wünschen abgeschaltet oder deinstalliert werden kann, oder die auf Benutzerseite zusätzliche Software voraussetzt, die gewöhnlich nicht zur Standardausstattung der jeweiligen Browserumgebung gehört. Weiterhin sollten die Browsereinstellungen des Benutzers durch die eingesetzte Markup-Sprache nicht verändert oder missachtet werden.

11. Die Farben

Die Benutzung von Farben innerhalb eines Web-Dokuments muss unter sorgfältiger Beachtung des Kontrastes zwischen Vordergrund- und Hintergrund in Bezug auf Farbton und Helligkeit erfolgen. Zudem sollte kein Hintergrundmuster genutzt werden, das die Lesbarkeit des Dokumenten-Inhalts verschlechtert.

12. Der Text

Um jeden Text muss ein deutlicher Abstand gewahrt werden. Nur absolute Größen oder relative Maßeinheiten dürfen für die Definition von Schriftgrößen genutzt werden. Die Schriftgröße sollte nicht kleiner sein als xx-small. Schriftarten die in Stylesheets verwendet werden, die für die Ansicht auf dem Bildschirm oder den Ausdruck genutzt werden, müssen auf dem jeweiligen Ausgabegerät verfügbar sein (in der Regel wird dies durch die Nutzung generischer Schriften sichergestellt).

13. Die Autoren

Autoren, die diesen Richtlinien folgen, sollen ermutigt werden, auf diese zu verweisen und/oder eine Verlinkung innerhalb der von ihnen auf diese Weise angefertigten Dokumente anzubringen.

Vokabular

  • Dogma:
    eine maßgebende und genau formulierte Aussage über eine fortgeschrittene Lehre, die nicht zur Diskussion steht, sondern als Glaube definiert wird; ein System von Grundregeln oder von Lehren oder eine einzelne Lehre, die durch eine Obrigkeit vorgeschrieben wird; eine etablierte und weit verbreitete Grundregel oder Meinung.
  • W4:
    Worth World Wide Web
  • Worth:
    Bedeutung, Wichtigkeit oder Nutzen, welche(r) einer Sache oder Information anhaftet; etwas, an dem man geldwerten Vorteil hat; Vermögen oder Eigentum anhäufen

In Kürze wird es eine HTML-Version auf den Internetseiten der W4D-Initiative geben.

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