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Darmstädter Kongress: Entwicklungen um Web 2.0

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Das "Jeder-darf-Lesen-Schreiben-Ausführen-Web", auch Web 2.0 genannt, hat in kurzer Zeit viele Anhänger gefunden. Auch im E-Government möchte man auf die Vorzüge der neuen Techniken nicht verzichten - vorausgesetzt, es geht auch barrierefrei. Beide Themen bringt die Veranstaltung "6. Darmstädter Kongress: Barrierefreies E-Government - Entwicklungen um Web 2.0" zuammen.

Hochkarätige Themen in Vorträgen und Workshops

Rund fünfzig Besucher fanden sich am 20.06.2007 in den neuen Räumlichkeiten des ZGDV in Darmstadt ein, um sich über Web 2.0 und Barrierefreiheit zu informieren. Anders als bei bisherigen Veranstaltungen in Darmstadt war das Publikum weniger von Experten dominiert - Web 2.0 ist ein Massenthema. Interessant in diesem Zusammenhang: Die Qualität der Vorträge, die als sehr gut zu bewerten ist.

Ganz gleich ob es die Screenreader-Demonstration von Web 2.0 Anwendungen war, oder aber die Frage, wie Gebärdensprache und Web 2.0 miteinander in Einklang zu bringen sind. Wie soll man mitmachen, wenn man nicht teilhaben kann? Zwischen dem, was technisch machbar ist und dem, was menschlich vertretbar und umsetzbar ist, klafft eine große Lücke. Der Accessibility-Tross rennt dem Web 2.0 Zug hinterher und versucht, Anwendungen zugänglicher zu gestalten und auf den Prozess einzuwirken. Dazu sind auch im Bereich der Webstandards erhebliche Änderungen notwendig.

Neue Standards für Web 2.0

Während W3C-ARIA bereits konkrete Szenarien und Lösungen aufzeigt und mit Dojo bereits erste Praxis-Anwendungen vorweisen kann, fährt der Web 2.0 Zug mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Zudem nimmt die Komplexität und die Verwirrung im Internet ebenfalls zu: XHTML oder HTML, Flash oder AJAX, Fallback oder direkte Zugänglichkeit? Wie soll, muss und kann man sinnvoll mit bestehenden Mitteln und unter Beachtung aktueller Richtlinien auf Funktionen und Anwendungen aus dem Web 2.0 zurückgreifen? Eine mögliche Antwort ist die Weiterentwicklung der Richtlinien und Testverfahren, wie es die BIENE im Forschungssemester zur Zeit tut.

Wer nicht auf neue Standards und Richtlinien warten kann, der konnte sich in Darmstadt davon überzeugen, dass es Möglichkeiten für barrierefreies Web 2.0 gibt. Unter anderem stehen zwei Flash-Anwendungen im Fokus des Interesses: Auf der einen Seite die Erklärung des Beipackzettels von Pfizer und auf der anderen Seite die Website von CConsult. Beide Websites wurden im vergangenen Jahr mit der BIENE ausgezeichnet und dennoch verfolgen beide Website unterschiedliche Konzepte.

Fortschritte auch im Web 1.0

Während der Vortrag "Virtueller Hürdenlauf: AJAX und Co. auf dem Prüfstand" des Barrierekompass die Vor- und Nachteile aus Web 2.0 unter Anwendung aktueller Richtlinien skizzierte, zeigten andere Referenten das, was heute im Bereich der Barrierefreiheit Standard sein sollte. Von Content Management Systemen bis hin zum barrierefreien Relaunch des Südwestrundfunks (SWR) gab es viel zu hören und viel zu erleben. Dass dabei auch immer Web 2.0 und insbesondere AJAX zur Sprache kam, zeigt umso deutlicher, wie wichtig die Weiterentwicklung des Themas Barrierefreiheit für Anbieter, Agenturen und Nutzer gleichermaßen ist. Aufhalten kann man jedenfalls beides nicht: Sowohl Web 2.0 als auch Barrierefreiheit sind im Web von heute und morgen nicht wegzudenken. Und das ist gut so.

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