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Contentmanager.days 2005 - Live aus Leipzig

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Wie in den vergangenen beiden Jahren beginnt der November mit einer der wichtigsten Veranstaltungen zum Thema Content Management in Deutschland, den Contentmanager.days 2005. Drei Tage lang geht es um die Verwaltung von Inhalt, Struktur, Logik und Design. Wir berichten live und in Farbe.

Tag 1: 07.11.2005

Der erste Tag ist von Technik geprägt. Entsprechend hoch ist die Dichte der verwendeten Akronyme, wie Dr. Ulrich Kampffmeyer, der durch den ersten Tag führt, anmerkt. Konkret geht es um theoretische Ansätze des Content Managements und den unterschiedlichen Ansätzen, die hierbei verfolgt werden können.

Angefangen beim Vortrag "Content Management als integraler Bestandteil von Unternehmenslösungen" bis hin zu "Delivery Architectures von Informationsportalen" stehen vor allem technische Aspekte des Content Managements im Vordergrund. Inmitten dieser Vielfalt finden sich interessante Aspekte, unter anderem auch der provokante Vortrags-Titel "Niemand braucht Content Management!", bei dem es um bedarfsgerechte Lösungen geht, die es nicht als schlüsselfertige Software aus dem Regal gibt. Dieser Vortrag ist beispielhaft für den ersten Tag, denn eines wird deutlich: Es gibt kein einheitliches Content Management - zu unterschiedlich sind die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen, aber auch die Ansprüche. Von statischen Internet-Inhalten bis hin zur dynamischen SAP-Portalintegration finden sich viele Ansatzpunkte. Hier im Schnelldurchgang die Vorträge des ersten Tages mit persönlicher Manöverkritik:

Keynote:
Content Management
als integraler Bestandteil von Unternehmenslösungen

Der Vortrag schlägt einen weiten Bogen von den Bedürfnissen der Nachfrager hin zu den Lösungen der Anbieter. Dabei werden alle aktuell relevanten Themenblöcke des Content Managements gestreift, Kontroversen angerissen und vor allem die Notwendigkeit zur Bändigung der Informationsflut herausgearbeitet. Ein solider Hochschulabschluss in Informationstechnik ist bei diesem Vortrag gegen Ende durchaus von Vorteil, denn es geht ganz tief in die Technik-Ecke.

Referent: Dr. Ulrich Kampffmeyer

Vom Contentmanagement zum Contextmanagement:
Systemische Ansätze in der strategischen Informationsbereitstellung

Leider ist der Titel etwas irreführend, auch wenn der Vortrag selbst relativ locker geraten ist. Da geht es um 10 Thesen, 6 Paradigmen und 4 Prioritäten. Am Ende des Vortrags fühlt man sich in die Zeit des New Media Hypes zurückversetzt, auch aufgrund der angebotenen Themen. Wenig Neues, viele schöne Worte und hübsche Ansätze, aber wie das alles mit Content Management zusammenhängt, bleibt etwas nebulös. Dafür werden die unterschiedlichen Facetten und Vorteile von Content Management in der Praxis deutlich, zumindest aus Marketing-Sicht.

Referent: Hans Ebert

Beispiele aus der Praxis:
Erfolgsfaktor prozessorientiertes Content-Management

Ein erster Einblick in die Praxis am Beispiel der Stadt Nürnberg. Gut gemacht, denn der Vortrag zeigt zunächst die Ziele auf und zeichnet den Weg von der Analyse bis zur Umsetzung und Kontrolle nach. Den Praxisbezug merkt man an der sparsamen Dosierung der verwendeten Folien. Und das, obwohl es im Vortrag sowohl um Internet als auch um Intranet geht. Kurz vor der Mittagspause ein erstes Highlight der diesjährigen CMDays.

Referent: Christian Batz

Ganzheitliches Content Lifecycle Management:
Warum XML, Textbausteine und Workflow nicht ausreichen

Vielleicht liegt es am schweren Mittagessen. Möglicherweise ist das Thema aber auch etwas zäh geraten. Von diesem Vortrag konnte man mehr erwarten. Zentrales Thema ist Workflow, XML kommt nur am Rande vor. Der Titel des Vortrags legt eine andere Schwerpunkt-Verteilung nahe. Wer sich noch nie mit Arbeitsprozessen auseinandergesetzt hat, erfährt allerdings durchaus Interessantes. Ein gut definierter Arbeitsprozess ist wichtig und der Vortrag zeigt, welche Möglichkeiten es hierzu heute gibt. Leider auch nicht viel mehr.

Referent: Dr. Holger Rath

Portal vs. CMS:
Vorgehen für eine erfolgreiche Synergie

Die Formel "Portal ist nicht gleich Content Management System" liegt diesem Vortrag zugrunde. Leider etwas theorielastig, aber dennoch immer mit dem Bezug zur Praxis, lernt man viel über Portale, Intranets und den Zusammenhang mit Content Management Systemen. Neben theoretischen Einblicken erhält man aber auch praktische Ansätze zur Integration, sowie fünf goldene Fragen zur Umsetzung eines Portalprojekts.

Referent: Thorsten Gurzki

Praxisbeispiel:
Die redaktionelle Organisation von Internet und Intranet der sächsischen Polizei

Die (sächsische) Kriminalpolizei rät: Nutzen Sie Content Management Systeme, um Informationen schneller und effizienter zu verwalten und an die einzelnen, in den Prozess involvierten, Stellen zu leiten. Einen ganzheitlichen Lösungsansatz für Internet, Intranet und Extranet mit Hilfe eines einzelnen Content Management Systems zeigt dieses Beispiel der sächsischen Polizei. Wirklich Interessantes erfährt man leider nicht - der Vortrag ist etwas langatmig.

Referent: Wilfried Baum

Personalisierte Darstellung von CMS-Inhalten im SAP Enterprise Portal

Leider musste der Vortrag kurzfristig geändert werden, das Praxisbeispiel er EADS blieb außen vor, aber dennoch konnten Eindrücke aus der Praxis gezeigt werden. Interessant scheint die Verknüpfung von SAP Enterprise Portal und Content Management allemal, denn die Web-Funktionalität von SAP ist legendär schlecht. Leider muss man wohl auch über SAP-Erfahrung verfügen, um den Vorzügen des Vortrags in alle Feinheiten folgen zu können. Dennoch: Informativ und kurzweilig.

Referent: Marc Kleine

Niemand braucht Content Management!
Gratwanderung zwischen vorgefertigtem CMS und bedarfsgerechtem Customizing

Wie bereits in der Einleitung gesagt: Die Gratwanderung zwischen vorgefertigten Content Management Systemen und speziell angepassten Lösungen gelingt dem Vortrag in weiten Teilen und ist so etwas wie das Motto des ersten Tages. Mit direktem Praxisbezug, leider etwas produktlastig am eigenen Content Management Framework aufgehängt, zieht sich der Vortrag trotz interessanter Inhalte wie Kaugummi. Das Ende des Vortrags passt leider nicht ganz ins Themenfeld, wirkt etwas aufgesetzt und irritierend. Frei nach dem Motto: Wie bekomme ich da jetzt noch das Thema PDA unter?

Referent: Johannes Brunner

Contentmanagement bei der T-Online:
Time To Web und High Performance unter Hochlast

Zeit ist Geld. Das gilt auch für die Formel "Time To Web", also den Zeitvorteil, den ein Anbieter von Inhalten haben muss, um eine Schlagzeile als Erster an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Am Beispiel des T-Online-Portals wird dies deutlich gemacht und noch etwas wird beim Vortrag klar: Der Vortragende selbst spart den Contentmanager.days wertvolle Minuten, denn er ist noch vor Ablauf seiner Redezeit durch alle Inhalte, ohne dabei gehetzt zu wirken. Das könnte man auch als Fazit seines Vortrags sehen: Informationen stressfrei als Erster publizieren. Dazu gehören die richtigen Systeme und optimierte Workflows. Und genau darum ging es am ersten Tag.

Referent: Johannes Willkomm

Der zweite Tag wird den Praxisbezug viel stärker herstellen und beginnt mit einem barrierefreien Vormittag. Unter anderem wird es auch einen Beitrag von anatom5 perception marketing zum Thema Barrierefreies Webdesign geben. Konkret geht es um den barrierefreien Relaunch der Gemeinde Illingen im Saarland mit Hilfe von Typo3.

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Digitale Barrierefreiheit