Feierabend. Jetzt schnell noch in den Supermarkt und ein paar Besorgungen machen, bevor die Geschäfte geschlossen sind. Das Auto steht direkt um die Ecke. Morgens noch schnell den letzten freien Parkplatz direkt neben dem Behindertenparkplatz gesichert. Da stand morgens schon ein Auto drauf, aber ohne entsprechende Parkberechtigung.

Genau jener Wagen steht jetzt immer noch dort, aber es hängt ein handgeschriebener Zettel an der Rückscheibe:

Sie parken wiederholt auf einem Behindertenparkplatz. Das kostet im Normalfall ein Bußgeld von 35 Euro und Abschleppkosten in Höhe von 120 Euro. Bitte nehmen Sie Rücksicht.

In diesem Moment fragt man sich, wie es um die Toleranz in unserer Gesellschaft bestellt ist.

Ein weiterer Zufall dann beim Durchstöbern des Internets. Ein Link zu einer bemerkenswerten Seite drängt sich auf: Parkplatzsünder - Die Seite über Autofahrer, die Behindertenparkplätze missbrauchen. Passt zum Erlebnis vom Vorabend. Was man zu Gesicht bekommt, läßt einem die Haare zu Berge stehen. Barrierefrei - nein danke. Das könnte der Wahlspruch sein, unter dem Parkplätze in deutschen Städten und Gemeinden gebaut beziehungsweise ausgeschildert werden.

Was seit Jahren und Jahrzehnten für deutsche Parkplätze gilt, läßt sich leicht auch auf das Internet übertragen. Mit der Barrierefreiheit im Internet ist es nicht weit her, wie wir bei zahlreichen Barriere-Checks immer wieder feststellen mussten und müssen. Bleibt zu hoffen, dass es beim barrierefreien Internet nicht so lange dauert, bis die Barrieren in den Köpfen der Menschen fallen, wie beim Thema Behindertenparkplätze.