Avatar für englische Gebärdensprache
Zusammen mit Animationsspezialisten und dem Royal National Institute for Deaf People (RNID) haben Informatiker der University of East Anglia (UEA) eine Avatar geschaffen, der mittlerweile in der Lage sein soll Textinhalte von Internetseiten auszulesen und in englische Gebärdensprache umzuwandeln.
So war kürzlich auf www.theregister.co.uk zu lesen.
Die Grundlage hierfür haben Unternehmen und Universitäten aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden in gemeinschaftlicher und Länder übergreifender Forschungs- und Entwicklungsarbeit geschaffen. Allerdings beruhten die ersten Schritte in Richtung einer animierten Gebärdensprache noch auf dem Prinzip des Motion-Capturings. Dahinter verbirgt sich eine Technologie, die die gebärdeten Bewegungen eines realen Gebärdensprachlers mit Hilfe eines speziellen Motion-Capturing-Anzugs "einfängt". Auf diese Weise wurden die unterschiedlichen Bewegungsabläufe und Gebärden von drei verschiedenen Gebärdensprachen (Englische, deutsche und niederländische Gebärdensprache) gescannt und auf eine animierte Figur übertragen. Der Name dieses Projekts lautete: ViSiCAST.
Auf dieser Basis wurde die Avatar-Technologie weiterentwickelt. Was anfänglich noch mit Hilfe der zeitintensiven Methode des Motion-Capturings realisiert wurde, fand mit dem Projekt eSIGN der Firma Televirtual und des Avatars "Virtual Guido" bisher seinen Höhepunkt. Gebärden mussten mit der neuen Technologie nicht mehr aufwändig über Motion-Capturing "eingefangen" werden. Stattdessen werden Gebärden mit einem für Gebärdensprache entwickelten phonetischen Übersetzungssystem übersetzt - dem Hamburger Notations System HamNoSys. Da Computer aber mit HamNoSys wenig anfangen können wurde an der University of East Anglia ein XML encoding des HamNoSys entwickelt. Signing Gesture Markup Language oder einfach SiGML. Zusätzlich musste ein Übersetzer für HamNoSys nach SiGML geschrieben werden. Zusammen mit der geometrischen Beschreibung des Avatars, können damit die Animationsdaten an den Avatar gesendet werden, der darauf die gewünschte Gebärdensprache ausgibt.
Tests mit dem neu entwickelten Avatar haben ergeben, dass man mit der neuen Technologie ein Verständlichkeit von etwa 60 Prozent erreichen kann. Insbesondere die Erscheinung des Avatars, die Mundbewegungen und Mimik, sowie die Bewegungsabläufe der Gebärden machen aber deutlich, dass Verbesserungen noch nötig sein werden.
Zu sehen ist "Virtual Guido" seit neuestem auf der englischen Internetseite der Norwich charity Deaf Connexions, ein Organisation für hörgeschädigte und gehörlose Menschen. Um die Verständlichkeit zu erhöhen, haben Experten für Gebärdensprachen vom Royal National Institute for Deaf People bei der Übersetzung der Texte geholfen. Damit wird die Internetseite der Organisation auch für Menschen - zumindest in Teilen - zugänglich, deren erste Sprache die Gebärdensprache ist, und die nicht oder kaum in der Lage sind Englisch als Schriftsprache zu verstehen.
Dass die Entwicklung im Bereich der virtuellen Gebärdensprache noch lange nicht zu Ende ist zeigt auch das nächste Vorhaben der University of East Anglia. Zur Zeit enwickelt man hier an einem System, das es erlaubt, virtuelle Gebärdensprachler auch im Fernsehen einzusetzen. Auf der einen Seite wirkt "Virtual Guido" zwar noch etwas emotionslos und tot, aber wer schon mal den echten, zumeist weiblichen Gebärdensprachlern zum Beispiel auf Phoenix zugesehen hat, der weiß gerade das vielleicht zu würdigen.
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