Auslaufmodell Jugendwahn!
Angst vor dem Altwerden ist nicht nur in Deutschland Normalzustand. Bedeutet Altwerden in einer Gesellschaft im Jugendwahn doch nicht weniger als nutzlos zu werden, unbrauchbar. Dreißig, vierzig Jahre Berufsleben, vergessen. Eine Gesellschaft, die sich über Produktivität, Leistungskraft und Wachstum definiert, kann mit den Nachteilen des Alterns nicht viel anfangen.
Die Augen werden schlechter, die Hände zittriger, die Knochen empfindlicher - schlechte Zeiten für Menschen jenseits der 50. Besonders auf dem ohnehin katastrophalen Arbeitsmarkt. Es lebe die Jugend. Doch es scheint, als würde sich das Blatt ganz langsam wenden. Sicherlich, noch sind nur wenige Menschen bereit wahrzunehmen, was unausweichlich ist. Unser Jugenwahn führt sich über kurz oder lang selbst ad Absurdum, denn der Arbeitsmarkt wird sich in den nächsten 15 - 25 Jahren dramatisch verändern.
Einer Vorausschätzung zufolge wird sich die Anzahl der mindestens 60-Jährigen, die auf hundert 20- bis 59-Jährige entfallen, bis 2050 verdoppeln. Die Anzahl an Hochbetagten, also die mindestens 80-Jährigen wird von 3,1 Millionen auf 10 Millionen steigen, fast 15 Prozent der Gesamtbevölkerung. Damit würde der Bevölkerungsanteil der mindestens 60-Jährigen einen Anteil von über 40 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.
Die Strategie ausschließlich auf junge Mitarbeiter zu setzen wird sich in Zukunft als schwierig erweisen. Schon im Jahr 2020 wird mehr als ein Drittel der verfügbaren Arbeitskräfte älter als 50 Jahre sein. "Und so arbeiten vorausschauende Betriebe inzwischen an Strategiepapieren, wie wieder mehr "ältere" Arbeitnehmer beschäftigt werden können," so Regina Henkel in ihrem Artikel für das Handelsblatt "Alte Eisen glühen wieder".
Momentan wird die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre nur im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte um die Sicherung der Renten zukünftiger Generationen diskutiert. Nicht gerade zur Freude derer, die sich auf Ihren wohlverdienten Ruhestand freuen. Momentan stehen dem Arbeitsmarkt aber auch noch genügend "junge" Menschen zur Verfügung. Aber was passiert eigentlich, wenn dem nicht mehr so ist? Was ist, wenn der Arbeitsmarkt nicht mehr genug junge, qualifizierte Arbeitnehmer hergibt. Und was, wenn die lange missachteten Über-50-Jährigen gar keine Lust verspüren die Lücke zu schließen, weil Sie Jahrzehnte lang das "alte Eisen" waren.
Zwangsrekrutierung und Anhebung des Rentenalters auf 70 wird nicht die Lösung sein. Man wird sich bald daran gewöhnen müssen, dass Jugendwahn ein Auslaufmodell ist. In einer demokratischen Gesellschaft gilt das Mehrheitsprinzip und das bedeutet, dass die sich abzeichnende demografische Entwicklung größere Auswirkungen auf die gesellschaftliche Grundstrukturen haben wird, als wir uns das heute vorstellen können.
Volker Hansen von der BDA fordert schon heute: "Die Anforderung an die Betriebe ist, Arbeitsplätze für ältere Angestellte entsprechend umzugestalten und frühzeitig Angebote zur Weiterbildung zu machen." Und hierbei geht es nicht darum Extrawürste zu braten, sonder Anreize zu schaffen. Denn wenn kein Wunder geschieht, wird das "alte Eisen" in naher Zukunft wieder dringend gebraucht. Das funktioniert allerdings nur an Arbeitsplätzen, die auch im 40sten oder 50sten Arbeitsjahr noch keine Zumutung für die "neuen Mitarbeiter" darstellen. Ergonomie betrifft dann nicht nur die Auswahl des richtigen Bürostuhls, sondern auch die Auswahl von Hardware und Software. "Wir machen den Weg frei" war gestern. "Wir machen den Weg barrierefrei" ist die Zukunft.
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