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Neue Einhandtastaturen und deren Geschichte

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Gerade erst wieder hat die SightCity in Frankfurt gezeigt, welche fantastischen technischen Möglichkeiten es für Menschen mit Behinderungen bereits gibt und worauf man in den nächsten Jahren hoffen darf. Von der Firma TFB - Technik für Behinderte gibt es jetzt zwei neue Tastaturen, die auf unterschiedliche Zielgruppen ausgelegt sind.

Was bei den Kollegen von heise.de als Novum gefeiert wird, ist aber nur eine Adaption bekannter Konzepte, denn Einhand-Tastaturen gibt es in vielen verschiedenen Arten. Auch der gepriesene Nutzenvorteil gegenüber normalen 102-Tasten-Tastaturen ist durchaus abhängig von der Art der Tastatur, denn es kommt auf die Tastenbelegung an. Zugegeben, normale Tastatur-Layouts im QWERTY-Stil haben eine langjährige Tradition. Doch ein Blick hinter die Kulissen der verschiedenen Betriebssysteme zeigt, dass es durchaus auch andere Modi gibt, die man einstellen kann.

Ein wenig in Vergessenheit geraten sind dabei die Forschungen des Dr. Dvorak, der in den dreißiger Jahren ein Tastatur-Layout entwickelte, das ein vereinfachtes Schreiben ermöglichen sollte. Die Idee dahinter ist simpel: eine optimierte Gruppierung der am häufigsten genutzten Tasten unter ergonomischen Aspekten ermöglicht eine kürzere Strecke, die von den Fingern beim Tippen zurückgelegt werden muss. Eine Faustformel besagt, dass eine durchschnittliche Sekretärin am Tag etwa 12 bis 20 Meilen auf ihrer QWERTY-Tastatur tippend zurücklegt und nur etwa 1 Meile bei gleicher Tippleistung auf einer Dvorak-Tastatur. Gerade heutzutage, wo die meisten Büroarbeitsplätze mit einem hohen Tippaufkommen einhergehen, gibt es demzufolge Bedarf für ergonomische Tastatur-Layouts, die dabei helfen, schneller zu tippen und den Körper weniger zu belasten. Denn Überbelastung beim Tippen kann schnell zum sogenannten RSI Syndrom führen, also zu Beschwerden, die durch sich wiederholende Belastungen zustande kommen. Einen Nachteil hat das Dvorak-System jedoch, auch wenn findige Köpfe hier bereits (Um-)Wege gefunden haben: das Tastatur-Layout wurde für englischsprachige Texte entwickelt, umfasst demzufolge keine Umlaute. Dem versucht das Projekt de-ergo für Linux und X11 entgegenzuwirken, von dem es auch einen Windows-Ableger gibt.

Zurück zu den Einhand-Tastaturen, denn auch hier hat Dr. August Dvorak seit den vierziger Jahren mit seinen Studien für wichtige Fortschritte gesorgt, gerade und vor allem für behinderte Menschen. Die meisten modernen Einhand-Tastaturen basieren daher auf den Forschungen von Dvorak, wie im übrigen wohl auch die neu vorgestellte Tastatur von TFB - Technik für Behinderte. Doch ganz gleich, von welchem Hersteller die Einhand-Tastaturen auch sein mögen, eines ist ihnen allen gemeinsam: sie ermöglichen die einhändige Steuerung des Computers mit Hilfe der Tastatur. Und mehr noch: die Zahl der Anschläge pro Minute muss nicht hinter der eines durchschnittlichen Computer-Nutzers mit beiden Händen anstehen, sondern kann im geübten Fall durchaus auch darüber liegen.

Wer jetzt mehr über Dr. August Dvorak und die Entwicklung von tastaturgebundenen Eingabegeräten erfahren möchte, dem können wir die Sonntagsseite des userchannel-Teams ans Herz legen. Hier wird mit einem Augenzwinkern, aber auch mit der notwendigen Tiefe die Entwicklung der Tastatur-Layouts erläutert. Und wem das alles nicht reicht, dem sei ein Blick auf die Seiten von Wikipedia zum Thema Tastatur empfohlen - von dort aus finden sich viele weitere Verweise, die weit über die Grenzen der Computernutzung hinausreichen und bis zum Erfinder des QWERTY-Layouts zurückführen.

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