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BIENE 2009 - es geht schon wieder los

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Anfang 2009 wurden von der Aktion Mensch und der Stiftung Digitale Chancen in Berlin gerade erst wieder die besten barrierefreien Internetseiten im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet − genau genommen die Gewinner der BIENE 2008. Jetzt geht es schon wieder weiter. Am 6. Mai 2009 verkündete einfach-für-alle, dass es auch 2009 wieder eine BIENE geben wird. Na dann, viel Erfolg allerseits.

Vorreiter gesucht

Mit der BIENE 2009 suchen die Stiftung Digitale Chancen und die Aktion Mensch in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal die Vorreiter bei der barrierefreien Gestaltung von Internet-Angeboten. Impulse versprechen sich die Veranstalter unter anderem von Seiten, die sich bereits an den Ende 2008 veröffentlichten Empfehlungen des Word Wide Web Consortiums, den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.0, orientieren.

Gesucht werden deshalb innovative und kreative Lösungen, die nicht nur die gesetzlichen und technischen Mindestanforderungen an Barrierefreiheit nach deutscher BITV erfüllen und den Bewertungskriterien des Wettbewerbs entsprechen, sondern darüber hinausgehen. Das Motto ist nicht neu, schon der BIENE- Wettbewerb 2008 hatte sich das Credo "BIENE sucht kreative und innovative Lösungen" auf die Fahnen geschrieben − es ging ums Web 2.0.

Webzweinull offenbarte sich bei den Gewinnern des Wettbewerbs 2008 allerdings erst auf den zweiten Blick: Auf biogas-netzeinspeisung.at zum Beispiel, mit einem interaktiven Grobplanungstool für Biogas-Netzeinspeisung. Oder auf hauptbahnhof-wien.at, ein bisschen zumindest. Mehr schon auf der Vertriebsplattform Düsselenergie. Der interaktive Online-Rechner zur Berechnung des günstigsten Strom- oder Gastarifs nutzt für Hilfestellungen und Funktionen DOM-Scripting & AJAX. Oder gemeinde-schoenefeld.de mit seinem Online-Branchenbuch, dessen Inhalte die Nutzerinnen und Nutzer selbst erstellen können. Und darmkrebs.at − die Seite überzeugte die Jury mit Chat und Podcasts. Aber mehr Web 2.0 fand sich unter den Gewinnern noch nicht. Dafür aber noch mehr schickes Design − im Übrigen eines der Grundprinzipien des Kriterienkatalogs der BIENE:

Gute Gestaltung ist ein Wesensmerkmal der Barrierefreiheit und steht damit auch nicht im Widerspruch zu umfassenden Gestaltungskonzepten von Unternehmen und Organisationen. Im Gegenteil: Gerade gut gestaltete Webseiten erleichtern Nutzern durch ihre Konsistenz und Klarheit die Orientierung. Deshalb berücksichtigt der Wettbewerb auch ästhetische und ergonomische Kriterien. 

Besonders erwähnenswerte Gewinner der BIENE 2008: Die Seiten welt-aids-tag.de, sowie kranenburg.de, integration-in-deutschland.de und ble.de.

Einfluss der WCAG 2.0 – 2008 zeigt was 2009 kommt?

Vorneweg: Die Preisverleihung 2008 war eine der gelungensten Veranstaltungen des BIENE-Wettbewerbs. Toller Veranstaltungsort, perfekte Organisation, super Essen. Aber wie nach jedem BIENE-Wettbewerb sorgten auch 2008 einige prämierte Lösungen für Diskussionen unter Experten − eigentlich nicht verwunderlich, bei dem Spagat, den Barrierefreiheit z.B. in Bezug auf Mashups und Crowdsourcing heute schaffen muss. Die Definition von Barrierefreiheit befindet sich in Zeiten des Web 2.0 und vor dem Hintergrund der WCAG 2.0 im Wandel, soviel ist deutlich. Eigentlich sollte die WCAG 2.0 mehr Klarheit und weniger Raum für Ermessensfragen bringen. Die Realität sah beim BIENE-Wettbewerb 2008 aber anders aus. Und ohne den Nestbeschmutzer spielen zu wollen, die Kriterien zum Wettbewerb lassen einfach immer noch zu viel Spielraum für Bauchentscheidungen. Laut Wikipedia sind Reliabilität, Validität und Objektivität die drei Grundsäulen reproduzierbarer und zuverlässiger Tests. Davon ist der Kritierienkatalog der BIENE aber weit entfernt. Wer beurteilt denn, ob etwas "überschaubar", "angemessen", "allgemein verständlich", "deutlich", "ausreichend" oder "leicht" ist? Der offizielle Kriterienkatalog beinhaltet dutzende Fragen, deren Beantwortung die BIENE-Tester nach diesem Fragemuster sicherstellen müssen. Eine extrem heikle Aufgabe.

Aber auch da, wo man konkretere Testregeln vermuten sollte, war Uneinheitlichkeit bei den Gewinnern der BIENE 2008 auffällig. Besonders augenscheinlich war die lasche Beurteilung von Farbkontrasten (Bisher Mindestkontrastverhältnis laut W3C Schrift unter 14 Punkt 5:1). Auch die Berücksichtigung der Auflösung von 800 x 600 Pixeln (laut Wikipedia noch immer bei 8 Prozent) scheint ins Wanken geraten. Insgesamt hinterließen die Ergebnisse − und auch die mittlerweile erschienen Mängelberichte − viele Fragezeichen.

Um die neuen BIENE-Gewinner zu verstehen, muss man sich vor allem mit der WCAG 2.0 auseinandersetzen. Mehr Klarheit hat sie bisher leider noch nicht gebracht. Aber vielleicht ist das auch zu viel verlangt. Vielleicht ist das BIENE-Testverfahren das beste Prüfverfahren, das es gibt. Vielleicht sind die BIENE-Gewinner wirklich der beste Kompromiss zwischen innovativen und kreativen Lösungen mit Designanspruch auf der einen Seite und bestmöglicher Barrierefreiheit auf der anderen Seite.

Eins ist sicher: Es steckt auf jeden Fall ein enormer Aufwand dahinter. Und das Thema barrierefreie Informationstechnologie wäre garantiert um einen wichtigen Antreiber ärmer, würde es den BIENE-Wettbewerb nicht mehr geben. Trotzdem erlauben wir uns einen Wunsch zu äußern: Mehr Reliabilität, Validität und Objektivität. Und damit auf ein Neues! Wir freuen uns auf den nächsten BIENE-Wettbewerb, und sehen uns hoffentlich in Berlin. Alle Anbieter von Webseiten oder Agenturen können ihre Wettbewerbsbeiträge übrigens bis zum 15. Juli 2009 einreichen. Die feierliche Preisverleihung soll am 4. Dezember 2009 stattfinden. Auch dafür viel Erfolg.

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Die intensive Beschäftigung mit digitaler Barrierefreiheit spiegelt sich auch in diversen Auszeichnungen wider, die anatom5 seit 2003 erhalten hat, darunter 10 Nominierungen für einen BIENE-Awards der Aktion Mensch.

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